Andacht zu Weihnachten - Kirchgemeinde Großolbersdorf

Großolbersdorf
   Jahreslosung 2020
Ich glaube; hilf meinem Unglauben!
                           Markus 9,24
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Ein kleiner Weihnachtsgottesdienst zu Hause

Nicht jeder kann dieses Jahr die Christvesper besuchen. Die Gründe dafür können ganz unterschiedlich sein. Um trotzdem ein Stück weit dabei sein zu können, haben wir hier einen kleinen Gottesdienst vorbereitet. Kirche-ganz nah, bei Ihnen zu Hause.
Zünden Sie eine Kerze an und stimmen Sie mit ein.
Stille Nacht, heilige Nacht
Andacht für das Weihnachtsfest 2020

Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!
Eure Güte laßt kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe!
Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen laßt eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden!
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus.
(Brief des Apostels Paulus an die Philipper 4, 4 - 7)


Liebe Gemeinde,
Freude wird auch uns an diesem Weihnachtsfest wieder verkündigt. Sie will wie ein helles Licht in unser Leben hineinstrahlen und es mit Glanz und Hoffnung erfüllen. So war es damals auch, als der Engel den Hirten, einfachen Leuten mit wenig Hoffnung und vielen Sorgen, die sie bedrückten, die Frohe Botschaft überbrachte. „Fürchtet euch nicht!“, klingt es heute noch bis zu uns herüber. Was Furcht bedeutet und wie sie unser Leben überschatten und lähmen kann, können wir in dieser Zeit wieder selbst erleben und empfinden. Sie ist zurückgekehrt und hat unsere als „normal“ empfundenen Gewohnheiten und scheinbaren Sicherheiten erschüttert. Wir werden eines besseren belehrt und daran erinnert, daß wir nicht allmächtig sind und nicht unbegrenzt selbst über unser Leben bestimmen können. Da wirken noch andere Kräfte. Unser menschliches Streben gerät dadurch ins Stocken - sogar bis hinein in unsere kirchlichen Traditionen bekommen wir das zu spüren. Das wollen wir nicht gerne wahrhaben, das verletzt unseren Stolz! An manchen Illusionen halten wir gern, solange es geht, zäh fest, bis sie schließlich zerplatzen. Sind wir wieder in der Realität angekommen? - Hier, inmitten der Unsicherheit und Angst, begegnet uns - wie den Hirten - der Engel Gottes mit seiner Frohen Botschaft: Euch ist der Heiland geboren, Jesus Christus, der Retter der Welt. „Das schreib dir in dein Herze, du hochbetrübtes Heer, bei denen Gram und Schmerze sich häuft je mehr und mehr; seid unverzagt, ihr habet die Hilfe vor der Tür; der eure Herzen labet und tröstet, steht allhier.“ (EG 11,6). Vielleicht erkennen wir dieses Jahr viel deutlicher, was Weihnachten eigentlich bedeutet! Vielleicht spüren wir ja auch ohne manche vertraute Tradition, wie Gott in der Stille zu uns kommt und uns anspricht? Vielleicht braucht er die Erschütterung, um uns wieder erreichen zu können? Dann ist die Krise eine Chance für uns!

Die Christen in der Gemeinde von Philippi werden vom Apostel Paulus immer wieder darauf aufmerksam gemacht, welche große Freude mit Jesus Christus in ihr Leben eingezogen ist. Diese Freude hat ihr Leben von Grund auf verwandelt, sie überstrahlt alles. Trauer und Enttäuschung, Sorgen und Ängste gibt es immer noch und nicht wenig, aber sie stehen nicht mehr an erster Stelle. Diese Stelle nimmt jetzt Jesus Christus ein, der damals bei uns als neugeborenes Kind angekommen ist. Seine Geburt und Menschwerdung feiern wir. Sie fand unter sehr unglücklichen und unangenehmen äußeren Bedingungen statt: Die Steuererhebung durch die verhaßte römische Besatzungsmacht; die uneheliche Geburt und das Gerede der Leute; die Ungewißheit, wie sich der Verlobte, Josef, verhalten wird; die lange und besonders für die hochschwangere junge Frau, Maria, beschwerliche Reise; die provisorische Unterbringung in einem Stall bei fremden Leuten, und das Neugeborene muß auch noch in einem Futtertrog liegen, weil sich kein anderer Platz fand! Daran sehen wir, daß Gottes Sohn nicht in diese Welt gekommen ist, weil es hier so schön und angenehm ist. Nein, er ist vielmehr in unsere alltägliche Lebenswirklichkeit zu uns gekommen, weil wir Ihn und seine Hilfe dringend brauchen. Er will unser Heiland und Retter sein. Sein Name, „Jesus“, bedeutet: ‚Gott rettet‘, ‚der Herr hilft‘. Und darauf haben viele schon lange gewartet. Endlich ist es soweit! Er kommt in eine heillose Welt, um sie zu heilen.
Jesus hat sich nicht nur an die Seite der Menschen gestellt, die ihn und Gottes Handeln erwartet haben, sondern auch an die Seite derjenigen, die Gott längst aus dem Blick verloren und alle Hoffnung aufgegeben haben. Er ruft uns alle zurück in die Gemeinschaft mit Gott, er lädt uns ein, als Brüder und Schwestern miteinander eine Familie zu sein und unser Leben vom Vertrauen in die Liebe des Vaters, wie er Gott nannte, bestimmen zu lassen. Dort, wo wir vor Angst zittern und verzagen, beim Gedanken an unser Sterben und unseren Tod, weicht er nicht von unserer Seite. Vielmehr ging er uns im festen Glauben an Gottes Liebe zuversichtlich voran. Er durfte als erster erfahren, daß uns nichts, auch nicht der Tod, von Gottes Liebe trennen kann. Als der auferweckte Herr und Sieger über Sünde und Tod begegnet er uns heute. Zu der Freude über seine Ankunft kommt die über seine Auferstehung und das neue Leben, das er schenkt, noch hinzu. Aber nicht nur das, er will uns auch heute neu begegnen und bei uns ankommen. Die Weihnachtsbotschaft des Engels „Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr“ wird uns heute wieder neu zugesprochen. Durch sie werden auch wir in unserer ganz konkreten Situation angesprochen, sind wir heute und hier gemeint. Mit seinem Wort will Gott selbst bei uns ankommen und in uns wohnen. Er wirbt um unser Vertrauen und will uns - wie damals die Hirten - mit großer Freude erfüllen. Sein Licht leuchtet auch heute und hier bei uns auf. Es macht unsere Nacht taghell.

„Ich sage es noch einmal: Freut euch!“, schreibt der Apostel Paulus an die Philipper, „Der Herr ist nahe!“. Das ist der eigentliche Grund zur Freude. Er, Jesus, ist bei uns. Er lebt und will auch in unser Leben einziehen und es verwandeln. Er kann zufriedene, fröhliche und gütige Menschen aus uns machen, die weitherzig und freundlich zueinander sind. Die sich gegenseitig zuhören, die Geduld miteinander haben und sich gegenseitig verzeihen. Die sich so annehmen, wie sie sind. Das können wir gerade jetzt so gut gebrauchen.
Wenn wir uns Gottes Liebe anvertrauen, brauchen wir uns auch keine Sorgen um unser Leben mehr zu machen. Er hält es in seinen Händen. Er sorgt für uns und schenkt uns in seinem Sohn Jesus Christus das Beste und Größte, was er hat. Mit ihm will er uns alles geben. Nicht mehr die Sorge, sondern Er bestimmt über unser Leben. Wir dürfen uns mit allen unseren Anliegen, mit allen Sorgen und Ängsten an Gott wenden. Im Gebet und in der Fürbitte können wir alles an ihn abgeben. Dabei sagen wir ihm immer wieder Dank, daß er uns durch Jesus Christus zu befreiten und versöhnten Menschen macht.
So schenkt uns Gott seinen Frieden, der alle unsere Vorstellungen weit übertrifft. Dieser Friede will unser Denken und Fühlen durchdringen und prägen. Jesus Christus ist unser Friede. „Friede auf Erden“ wird sein, wenn wir uns für diese frohe Botschaft von der Liebe Gottes öffnen und von ihr berühren lassen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und die Erfahrung, trotz aller Bedrohungen und Einschränkungen innerlich zur Ruhe kommen und Frieden finden zu können.

Ihr

Pfarrer Frank Bliesener

Freut euch immerzu, weil ihr zum Herrn gehört! Ich sage es noch einmal: Freut euch!
Alle Menschen sollen merken, wie gütig ihr seid! Der Herr ist nahe!
Macht euch keine Sorgen! Im Gegenteil! Wendet euch in jeder Lage an Gott.
Tragt ihm eure Anliegen vor – in Gebeten und Fürbitten und voller Dankbarkeit.
Und der Friede Gottes, der jede Vorstellung übertrifft, soll eure Herzen und Gedanken behüten. In der Gemeinschaft mit Jesus Christus soll er sie bewahren.
(Philipper 4, 4 - 7  BasisBibel)
Stimmen Sie nun nochmal mit ein in "Oh du Fröhliche".
In diesem Sinne, bleiben Sie gesund und behütet und ein fröhliches Weihnachtsfest.
Oh du Fröhliche
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